Aus Afghanistan geholt, eingewöhnt, weitergeschoben:Ortskräftefamilien müssen Übergangswohnheim verlassen

Die 12 Familien, die im November 2021 als afghanische Ortskräfte oder als syrische Flüchtlinge zusammen im November 2021 in der Nonnenwaldstraße einquartiert wurden, werden immer in Deutschland bleiben dürfen. Taliban und Terror liegen hinter ihnen. Doch in Penzberg sollen sie nicht bleiben, so wurde es ihnen Mitte März mitgeteilt. Die Regierung von Oberbayern kann das Haus des Landratsamts Weilheim nicht länger belegen, es wird für andere Flüchtlinge gebraucht, die nicht von vornherein einen Aufenthaltsstatus haben, nachdem sie gerettet worden sind.

Inzwischen sind alle Erwachsenen in Deutschkursen untergekommen und alle Kinder in Kindergärten und Schulen. Nur eine Wohnung haben sie in den vergangenen 17 Monaten nicht finden können. Sie leben zu fünft in einem Zimmer oder mit drei Generationen zu neunt in zwei Zimmern. Jetzt aber, nachdem trotz der beengten Wohnsituation doch alles so einigermaßen angelaufen ist, müssen sie erfahren, dass die Unterbringung für sie am 1. Juli endet. Wenn bis dahin keine andere Wohnung gefunden ist, werden sie von der Regierung an irgendeinen neuen Ort weitergebracht.

Die Familien sind geschockt und die Helfer deprimiert. Mehr als ein halbes Jahr haben sie zusammen gebraucht, bis alles Notwendige für das neue Leben organisiert war. Eine Gruppe von Buben hat Anschluss im Fußballtraining gefunden, eine Frau das richtige Ärzteteam und ein kriegsgeschädigter Mann feste Helfer. Beim Gespräch mit den Vertretern der Regierung fragt ein afghanischer Vater: „Wir haben in Penzberg ein neues Zuhause gefunden. Und jetzt müssen wir auch dies wieder verlassen?“ Diese Frage haben sie auch in einem Brief ans Penzberger Rathaus gestellt.

Das Landratsamt braucht Platz, das ist keine Frage, um möglichst die Wiedereröffnung von Turnhallen für die Menge ankommender Flüchtlinge zu vermeiden. Es bemüht sich mit darum, möglichst im Landkreis Mietmöglichkeiten aufzutun.  Am besten wäre es, die Familien würden aus den einmal gefundenen sozialen Netzen nicht wieder herausgerissen werden. Der Helferkreis appelliert an Vermieter, freistehenden Wohnraum anzubieten. Man ist für jede Chance dankbar. Mit der staatlichen Unterstützung ist die Miete abgesichert. 

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